Aktuell +++
05.05.2007 +++ Rundfahrt
Titel: Flughafenrundfahrt Am Samstag den 5. Mai 2007 um 8.35 Uhr startet 420 001 zu seiner ersten Rundfahrt in diesem Jahr. Die Rundfahrt "Technik und Verkehr" hatte letztes Jahr bereits großen Zulauf gehabt. Das Programm wird, etwas verfeinert, auch dieses Jahr wieder aufgelegt.

Weitere Informationen dazu gibt es hier:

» Webseite S-Bahn München
» PDF-Flyer zum Download
10.04.2007 +++ Meldungen
Frankfurt

Lange, sogar sehr lange hat es gedauert, ehe mal wieder ein Triebzug aus dem Frankfurter Bestand zu der Ehre kam, eine Hauptuntersuchung zu erhalten. 420 271 wurde diese Ehre nun zuteil:

420 271/421 271/420 771 KKROX 23.03.07

Eine Anpassung an das neue "DB Regio Design" hat aber noch nicht stattgefunden. Damit scheint bewiesen, das Krefeld sich bislang nicht für das "Redesign-Light" zuständig fühlt. Diese Aufgabe steht wohl alleine dem Bw in Frankfurt zu.

Vielen Dank an Christoph Jochmann und Christian Stanski, die unabhängig voneinander die erfreuliche Beobachtung machten.


05.04.2007 +++ Meldung
Titel: 420 001 - auch 2007 wieder auf großer Fahrt
Die 35-Jahr-Feier der S-Bahn München und der Start in die Sonderfahrt-Saison von 420 001 stehen unmittelbar vor der Tür. Leider gibt es von offizieller Seite nur die Ankündigung das Informationen demnächst dazu folgen sollen. Sollte die 35-Jahr-Feier in der Zeit um den Jahrestag stattfinden (Ende April), dann wird es jetzt reichlich knapp.


Mehr gibt es da schon über das darauffolgende Großereignis zu berichten.
"150 Jahre Maximiliansbahn" vom 25. bis 28.Mai 2007.

Zur Feier werden auf dieser Strecke von München über Holzkirchen nach Rosenheim zahlreiche Sonderfahrten und Bahnhofsfeste angeboten. Am Samstag den 26. Mai ist 420 001 als Sonderzug auf der Strecke unterwegs. An den anderen Festtagen soll der Triebwagen zumindest präsent sein.

Weitere Informationen, inkl. vorläufigen Fahrplan, können hier abgerufen werden:

» www.maximiliansbahn.de
» Meldung S-Bahn München


27.03.2007 +++ Meldungen
Frankfurt
Von Helmut Hofmann kam der Hinweis, dass nunmehr schon vier ET420 in Frankfurt im Einsatz sind, die mit erneuerter Inneneinrichtung ("ET420Plus-Ultralight") ausgestattet wurden. Nach 420 297, der im Dezember als erster Re-re-design 420er der Öffentlichkeit vorgestellt wurde, sind 420 344, 420 350 und nunmehr auch 420 266 mit DB-Regio-konformen Stilelementen versehen worden.


Stuttgart
Nachdem nun schon vier verschiedene Varianten von LED-Scheinwerfern bei der Baureihe 420 getestet werden, kommt es nun scheinbar auch bei den Zugzielanzeigen zu einer Testreihe. Neben der LCD-Anzeige an den ET420-Plus Fahrzeugen 420 400 und 420 416, gesellt sich nun 420 438 mit einer LED-Anzeige. Diese hat verblüffende Ähnlichkeit mit den LED-Anzeigen bei den Stadtbahnfahrzeugen der SSB (DT8). Das gilt vornehmlich für die gelbe Leuchtfarbe. Ansonsten hat es bei 420 438 scheinbar keine weiteren Umbauten gegeben.

Vielen Dank an Matthias Vogel für die Sichtungsmeldung.

Noch eine Sichtungsmeldung in Sachen "Blaue Polster" von Lukas Mößlein:
420 441 hat es auch erwischt (zumindest die beiden Endwagen).

Das Umpolstern wird jedenfalls weitergehen, soviel ist sicher.


Und eine Meldung - noch rechtzeitig vor Ende der Winterperiode: Am Freitag den 23.März kam der S-Bahn Betrieb in Stuttgart zeitweise zum erliegen. Durch sog. Nassschnee fielen Äste auf die Oberleitung und verursachten dadurch einen Stromausfall auf der Stammstrecke. Ein Triebzug (in diesem Falle ein 423 der S1) blieb dabei im Hasenbergtunnel stecken. Das es, neben der Eisenbahn, auch bei den anderen Verkehrsmitteln kaum voran ging, soll an dieser Stelle mal nicht verschwiegen werden.

» Artikel in den Stuttgarter Nachrichten


01.03.2007 +++ Meldung
Frankfurt:
Geschmacksverirrung #2


Es ist als ob 420 316 sein Gesicht verloren hätte. Bei dem neuesten Versuch mit LED- und Fernlicht wurde dem ausgewählten Fahrzeug ein gestalterischer Tiefschlag versetzt, der selbst bei Dunkelheit und schlechtesten Sichtverhältnissen nicht zu kaschieren ist. Mit einem geknickten Blechaufsatz scheint die Lücke, an der sich für gewöhnlich die Scheinwerfereinfassung befindet, notdürftig abgedichtet worden zu sein. Auf diesem relativ dünnen Vorsatz wurden dann die beiden Lampeneinsätze für LED- und Fernlicht aufgeschraubt. Die hervorstehenden Schrauben mit Rundkopf lassen dabei an die schlecht geflickten Bullaugen eines abgewrackten U-Boots erinnern.

Vorschaubild: 420 316 mit LED- und Fernlicht

Hier lässt der Autor jede Neutralität außen vor: Diese Versuchsvariante ist die abscheulichste Verunstaltung eines Fahrzeugs, in das seinerzeit bei seiner Entwicklung besonders großen Wert auf ein gefälliges, modernes, freundliches und rundweg schönes Erscheinungsbild gelegt wurde. Damals wurden weder Kosten noch Mühen gescheut dieses Ziel zu verwirklichen. Jetzt wurden bei niedrigsten Kosten und geringster Mühe diese Bemühungen vollends zerstört! Es bleibt zu hoffen, dass dieser Missgriff einmalig bleiben und am besten an dem bedauernswerten 420 316 bald rückgängig gemacht wird.

27.02.2007 +++ Meldung
Stuttgart:
Geschmacksverirrung #1


Das Werk Plochingen hatte sich kurz nach der Frankfurter Ausschreibung für neue, mit blauem Polster bezogene Systemsitze (Paulisch) ebenfalls um die Bestellung solcher bemüht. Mittlerweile wurden die ersten eingebauten Exemplare gemeldet. Sichtungsmeldungen sind eingegangen für 421 408 (nur Mittelwagen), 420 483 (nur beide Endwagen) und 421 424 (Mittelwagen). Es kann davon ausgegangen werden, dass weitere Wagen bereits umgerüstet wurden, bzw. kurz davor stehen umgerüstet zu werden.

Gegen die blauen Sitze ist im Grunde nichts einzuwenden, wenn da nicht der bekannte Grundsatz aus der Farbenlehre wäre: "Grün und Blau schmückt die Sau".

Da bei der Inneneinrichtung der 7./8. Bauserie auch der Fußboden und die Rückwände in grünen Farbtönen gehalten sind, ergibt sich durch das blaue Polster ein unglücklicher Kontrast der für gewöhnlich bei jedweder Gestaltung vermieden werden sollte. Da die farblichen Anpassungen erst mit dem ET420Plus-Programm zu erwarten sind, ist zu befürchten dass man in Stuttgart für die nächste Zeit mit dieser Geschmacksverirrung leben muss.

Vielen Dank an Alex Nietfeld für die Sichtungsmeldung


25.01.2007 +++ Lesetipp
Die Präsentation von 420 297 als ersten ET420 in Frankfurt, der mit einer modifizierten Inneneinrichtung bestückt wurde, wird in der aktuellen Ausgabe der DREHSCHEIBE mit einer Doppelseite gewürdigt. Vom Inhalt soll hier nicht viel verraten werden, aber auf eine dort zitierte Aussage muss an dieser Stelle rasch eingegangen werden.
In DS197 (S. 11) steht zu lesen, das seitens der S-Bahn Rhein-Main bei der Präsentation behauptet wurde, dass eine vollständige Modernisierung dem Programm "ET420-Plus" entsprechend, ein umgebauter ET420 ihnen genauso teuer käme wie ein neu bestellter ET423.

Diese Behauptung kann getrost als falsch bezeichnet werden.
Es sei denn, dass bei einem speziellen ET420-Plus Programm für Frankfurt auch an vergoldete Türgriffe gedacht worden war. Anstatt dem Aw Krefeld wäre das dann sicherlich ein Fall für die "ET420-Tuning-Group" geworden, was natürlich den Preis treiben kann…
Bild: DREHSCHEIBE Nr. 197

07.01.2007 +++ Meldung
Neues Jahr - Neues Glück - Neue Meldungen.

Rhein/Main
Aus Frankfurt wurde die vierte Variante von LED-Spitzenlichter an einem Fahrzeug der Baureihe 420 gemeldet. Versuchsträger ist 420 316, der als erster ET420 in Rhein-Main mit Fernlicht unterwegs ist. Die Bauart soll von der an 420 401 installierten Variante leicht abweichen.

Noch vor dem Jahreswechsel wurden 420 202 und 420 244 zur Verschrottung nach Trier Ehrang überführt. Mit dem Fristablauf von 420 206 Ende November sind die ältesten Vertreter der 3.Bauserie sämtlich aus dem Betrieb ausgeschieden. Die Fahrzeuge 420 201 bis 420 210 gehörten zu den ersten ET420 die im Jahre 1977 werksfrisch nach Stuttgart geliefert wurden. Knapp drei Jahre später wurden die Triebzüge gegen weitere Neuzugänge nach Frankfurt umbeheimatet. Dort verblieben sie bis zu ihrer Außerdienststellung, wobei 420 205 dabei eine Ausnahme ist. Diese Einheit wurde für das letzte Einsatzjahr noch nach Essen abgegeben.

Stuttgart
Anfang Dezember wurde die Ausschreibung der Verkehrsleistungen im Stuttgarter S-Bahn Netz bekanntgegeben. Die Vergabe wird in zwei Teilen Vergeben, die offiziell als "Leistungspakete" bezeichnet werden.

Das erste Paket enthält die S-Bahn-Linien S 1 und S 5 sowie die Verlängerung der S 1 von Plochingen nach Kirchheim, die Kleine Teckbahn und die Schusterbahn (Untertürkheim - Kornwestheim). Das zweite, größere Paket umfasst die Linien S 2, S 3, S 4 und S 6 sowie die Ausbaustrecken S 40 (Marbach - Backnang) und S 60 (Renningen - Böblingen).

Der Verband Region Stuttgart der die Pakete ausschreibt, gibt für das erste Leistungspaket den Einsatz von etwa 43 S-Bahn-Fahrzeugen, die vom Verband selbst zur Verfügung gestellt werden sollen. Für den zweiten Teil müssten von dem ausgewählten EVU zusätzlich zu den zirka elf Fahrzeugen, die die Region bereitstellt, weitere eigene beschafft werden. Dabei könnten laut Aussage des VRS auch "gebrauchte Fahrzeuge" eingesetzt werden, sofern diese die geforderten Qualitätsstandards erfüllten.

Ein interessanter Aspekt sind vorgegebene Leistungskriterien zum S-Bahn Betrieb, zu den die Wettbewerber glaubhaft nachweisen sollen, diese auch erfüllen zu können. Als Grundvoraussetzung zur Teilnahme an der Ausschreibung sollen die Wettbewerber auf Erfahrungen in anderen S-Bahn Betrieben nachweisen. Der Vertragszeitraum soll 15 Jahre betragen und ab spätestens 2013 in Kraft treten. Eine Entscheidung soll Mitte des nächsten Jahres gefällt werden.

» Meldung des VRS


16.12.2006 +++ Meldung
Eine Ergänzung zu der vorausgegangenen Meldung. 420 297 war am Freitag bereits mit 420 285 zusammen als S2 Verstärker zwischen Niedernhausen und Frankfurt Hbf im Einsatz. Die blaue Sitzlandschaft ist also für die öffentlichkeit freigegeben worden.

Vielen Dank an Christian aus Frankfurt für die Nachricht.

15.12.2006 +++ Meldung
Der erste Frankfurter 420 mit neuen, blauen Sitzbezügen ist jetzt vorgestellt worden. 420 297 hat die Ehre sich als erste Einheit in Rhein-Main mit blaubezogenen Paulisch-Sitzen der öffentlichkeit zu präsentieren. Auch wenn in erster Linie lediglich die Bezüge der Systemsitze ausgetauscht wurden, so wertet diese Maßnahme das Innenleben des Triebzugs erheblich auf. Die bisherige Farbkombination in grün-grau wirkte recht schnell trist, sobald die Farben an Kraft verloren. Und speziell in Frankfurt finden sich leider desöfteren Sitzbezüge die eine starke Tendenz in Richtung der Farbe Grau zeigen.

In Kombination mit dem weißen Redesign, das u.a. auch 420 297 bereits Ende der 90er erhielt, kommt das (noch) kräftige Blau der Sitze gut zur Geltung. Da ein ähnlicher Farbkontrast auch bei der Baureihe 423 geboten wird, kann davon ausgegangen werden das die Maßnahme von den Fahrgästen tatsächlich als "Modernisierung" wahrgenommen wird. Vorausgesetzt, die Pflege des Fahrzeugs lässt nicht allzu sehr zu wünschen übrig.

» Aktuelle Meldung aus Drehscheibe-Online

05.12.2006 +++ Meldung
Der noch ausstehende Bildbeweis zum Umbau der Spitzenlichter von 420 401 soll an dieser Stelle nachgeholt werden.
Vorschaubild: 420 401 mit LED- und Fernlicht

Willkommen bei ET420 - Online
Informationen und Daten zur Baureihe 420/421
München im April 1984
Bild: 420 558-9 beim Ortstermin im Bw Steinhausen am 13.April 1984
420 058 (hier B-Wagen 420 558-9) stellte sich am Freitag, den 13. April 1984 bei einer internen Präsentation im Bw Steinhausen einigen hohen Vertretern der Deutschen Bundesbahn vor. Der Anblick sorgte für eine heftige Kontroverse, dessen Widerhall selbst in der oberste Etage in Frankfurt vernommen wurde. Der Versuch, die Standardfarben der damaligen Bundesbahn auch bei allen S-Bahnfahrzeugen anzuwenden, fiel letztendlich durch.

Foto: Sammlung Gerhard Hauptmann
420 058 im Farbenspiel 1984

6 Jahre nach seiner HU rückte 420 058 Anfang Januar 1984 zur fälligen Untersuchung in das Bw Steinhausen ein. Dieses übergab das Fahrzeug an das Aw in Freimann. Die nächsten Monate verblieb der Triebzug im dortigen Werk. Er sollte der Hauptdarsteller einer bis heute nicht erzählten Geschichte werden, über welche die damalig daran aktiv beteiligten Stellen stillschweigen vereinbart hatten.

Natürlich, wir wissen: Wenn irgendetwas in Bahnkreisen verschwiegen werden soll, so ist das Geheimnis schnell keines mehr. Es wäre wohl auch in diesem Falle so gekommen, wenn nicht zwei Umstände dies doch verhindert hätten.

Die eine Begründung ist das schnelle Handeln der Protagonisten, wovon an dieser Stelle noch zu berichten ist.
Die zweite Begründung liegt in der Natur der Sache. Dem ET420.
Dieser war im Jahre 1984 zwar ein vielbenutztes und durchaus geschätztes Fahrzeug, doch im Alltag wurde dem Fahrzeug kaum Beachtung geschenkt. Objekte der Begierde waren Seinerzeit im Raum München vor allem die Altbau E-Loks, die sich zunehmend auf dem Rückzug befanden. Warum hätte man sein Augenmerk auf die alltäglich präsente S-Bahn richten sollen?

Gute Frage.
Hier nun, nach 23 Jahren kommt die Antwort. Womit wir mit der Geschichte beginnen wollen:

DB Hauptverwaltung, Frankfurt am Main im Frühjahr 1984.
Es ist die Zeit der "Neuorientierung" der Deutschen Bundesbahn. Noch ein Jahr, dann soll sich die DB im Rahmen der 150-Jahr-Feier als modernes, kundenorientiertes und innovatives Unternehmen präsentieren. Die zuständigen Stellen für das Thema "Außendarstellung", neudeutsch "Marketing" kämpften für ein einheitliches Bild der Bundesbahn am Reisemarkt.

Immer wiederkehrendes Thema war dabei die Lackierung des Fahrzeugparks. Damals wie heute ist das oberste Bestreben die Darstellung eines geschlossenen, einheitlichen Erscheinungsbilds des Unternehmens. Farben und Farbaufteilung an den Fahrzeugen waren dabei immer wieder Gegenstand der Diskussion. In den frühen siebziger Jahren schien sich das sog. Pop-Design durchzusetzen. Es war von farbenfrohen Farbvarianten gekennzeichnet, die zudem mit einer Farbaufteilung verbunden war, in der stets der untere Fahrzeugteil mit einer grauen Farbfläche bedacht war. Die Baureihe 420 und die erste Serie der Baureihe 614 wurden in dieser Poplackierung ausgeliefert. Einige Garnituren aus dem Wagenpark des Fernverkehrs trugen die Kombination in frischen Farben (blau, grün und rot) ins Land.

Die schon oben erwähnten Stellen in Frankfurt, die diese Entscheidung zur Erneuerung der Außendarstellung getroffen hatten, trauten schon bald ihrem eigenen Mut nicht mehr und erdachten sich eine "konservativere" Farbvariante. Die Farbkombination "ozeanblau-beige" war geboren. Sie sollte ab etwa Mitte der siebziger Jahre allmählich ihren Siegeszug antreten. Die zuständigen Stellen forcierten im Laufe der Zeit ihr Vorhaben, dass neue Erscheinungsbild auf alle Fahrzeuge zu übertragen. Die bei vielen Eisenbahnern und Eisenbahnfreunden eher ungeliebte Farbkombination brach recht schnell selbst in solchen "Heiligtümern" wie den Beständen der E18 und E44 ein. Zwar entgingen z.B. die Uerdinger Schienenbusse wie durch ein Wunder dem Vorhaben (wohl weil stets an das baldige Ende der Brummer gedacht wurde), doch z.B. die Akkutriebwagen der Baureihe 515 mussten alsbald zunehmend im neuen Gewand auf Fahrt gehen.

Schon zu beginn der achtziger Jahre gab es kaum noch eine Lokbaureihe, die nicht mit mindestens einem Fahrzeug in ozeanblau-beige vertreten war. Nur an die Baureihe 103 und das damit verbundene IC-(TEE-)Farbkonzept traute sich niemand heran. Alles andere war aber vor einer "Anpassung" nicht sicher. Für so manches entsetzen bei den Fans sorgten da "Neuerscheinungen" liebgewordener Fahrzeuge, wie z.B. die Baureihen 110, 194, 212, 221, 624, 634, 427 und die "Eierköpfe" der Baureihen 430 und 457. Dazu erhöhte der zunehmende Anteil an ozeanblau-beigen (kurz: "o/b") Reisezugwagen das Schaudern bei einem großen Teil der Fangemeinde.
Bild: Ein ET427 in o/b als "Schuster-Express" bei Stuttgart-Zazenhausen
Ein Beispiel für die vielen prominenten Opfer der Umlackierungswelle in ozeanblau-beige: Die Baureihe 427, direkter Vorfahre des ET420. Vielleicht hatte Harald Schulz schon geahnt was da noch kommen könnte, als er am 19.September 1982 diese Garnitur als "Schuster Express" bei Stuttgart-Zazenhausen ablichtete.
Die Deutsche Bundesbahn gab zu jener Zeit immer öfters zu verstehen, das sie gewillt ist soweit wie möglich das Farbkonzept auf alle Fahrzeuge anzuwenden. So war im Jahre 1984 zwar o/b schon gut 10 Jahre lang zur Anwendung gekommen, doch war immer noch ein gehöriger Anteil des DB Fuhrparks in "Alt-" oder Poplack unterwegs.

Welches Farbkonzept repräsentiert die S-Bahn?
Eine Sonderstellung hatte sich dabei im Laufe der Jahre die Baureihe 420 erworben. Im Jahre 1970 in gleich drei Popfarben-Varianten vorgestellt, hatte sich im laufe der Jahre blau und orange im Erscheinungsbild dieser Fahrzeuge durchgesetzt. Blau war dabei bekanntlich den Münchner Fahrzeugen vorbehalten, was allerdings nicht bedeutete das man diese Farbe nicht auch mal in Stuttgart, Frankfurt oder Köln erblicken konnte. Es schien sich tatsächlich so zu verhalten, dass der ET420 dem Trend zur Vereinheitlichung stand halten könnte. Bis zur Auslieferung des (vorerst) letzten 420er im Jahre 1981 traute sich keiner der Verantwortlichen in Frankfurt den Farbwunsch "o/b" für diese Baureihe laut zu artikulieren.

In den Jahren hatte sich auch ein stiller Kreis von Befürwortern des Popdesigns für die S-Bahnfahrzeuge gebildet. Die Frage ob diese Farbkombination für das Produkt "S-Bahn" in ganz Deutschland festgeschrieben werden könnte, schien sich in Hamburg zu entscheiden. Für eine Werbeaktion war in den 70ern ein Triebzug der Baureihe 470 mit einer Poplackierung versehen worden, die sich in kiesegrau/hellblau aufteilte. Im entfernten glaubte man sich an die Münchner S-Bahn erinnert, auch wenn das Hellblau anfangs sehr knallig daher kam.

Das Blatt wendete sich allerdings als mit der Entwicklung der Baureihe 472 für Hamburg die Farbwahl wiederum auf ozeanblau-beige fiel. Die Entscheidung fiel insofern nicht so schwer, da die historische Farbkombination der Hamburger S-Bahn aus blau und elfenbein dem neuen Farbkonzept entgegen kam. So geschah es alsbald, das Garnituren von ET470 und 471 in "o/b" getaucht wurden. Und der erste "Gleichstrom-420er", der ET472, erreichte die Hansestadt ebenfalls in dieser Lackierung.

Die o/b-Befürworter hatten damit zwei Dinge bewiesen.
Einmal das diese Farbe sehr wohl auch am Produkt "S-Bahn" angewendet werden kann. Und zum anderen, das dieses Farbkonzept flexibel genug war, das es auch besondere Varianten zuließ, wodurch durchaus nicht mit Traditionen gebrochen werden musste. So wurde bei der Hamburger S-Bahn kurzerhand die Anordnung der Farbflächen buchstäblich auf den Kopf gestellt. Damit war, trotz der augenscheinlichen Unterschiede zu dem Poplack der ET420, ein gewisser Wiedererkennungswert gegeben. Ob in München oder Hamburg: Dem Fahrgast begegnete die S-Bahn stets mit einem blauen Fensterband, wenn auch in verschiedenen Tönen.
Bild: 472 048 als S31 am Berliner Tor im Oktober 2003
In den 70er Jahren entschließt sich die Bundesbahn zu dem Schritt, der S-Bahn in Hamburg statt des Popdesigns, die Farbkombination ozeanblau-beige angedeihen zu lassen. Die Baureihe 472 wurde bereits ab Werk in diesen Farben ausgeliefert. Im Herbst 2003 ist "o/b" in Hamburg schon was besonderes. Und so lichtete Manuel Gründler am Berliner Tor 472 048 in seiner Ursprungslackierung ab.

Ozeanblau-beige als alleinige "S-Bahn Farbe"?
Das "o/b" über kurz oder lang auch in die Domäne der Wechselstrom S-Bahnen eindringen würde, zeigte sich mit dem Erscheinen des "Karlsruher Versuchzugs". 141 248 erhielt zusammen mit einer Wendezuggarnitur aus Silberlingen dabei einen ozeanblau-beigen Anstrich, der in der Aufteilung dem der Hamburger S-Bahn entsprach. Die Garnitur wurde bewusst im Dunstkreis der S-Bahn Rhein-Ruhr eingesetzt. Schon zu diesem Zeitpunkt munkelte man in den Kreisen der Bahninteressierten, wann es schließlich die Baureihe 420 auch erwischen würde.

Im Frühjahr 1984 war es dann soweit. In der Hauptverwaltung einigte man sich auf eine rasche Umsetzung des Vorhabens. Und mit der baldigen Umlackierung eines Triebwagens erhoffte man sich ein Exempel, das letztendlich von allen Seiten akzeptiert werden würde. Da es sich, analog zum Karlsruher Zug, lediglich um "einen Versuch", handeln sollte, glaubte man wohl auch nicht auf größeren Widerstand zu stoßen. Der allgemeine, hier nun schon ausführlich beschriebene Trend jener Zeit gab den Entscheidern dabei sogar noch zusätzlichen Rückenwind.

Die Entscheidung für München als Ort des Erstversuchs war dabei nur logisch.
Hier waren die dienstältesten Triebzüge der Baureihe beheimatet, die zudem mit der blauen Farbkombination die Farbumstellung nicht so gravierend erscheinen lassen würden. Hamburg lässt grüßen. Letztendlich sprach auch das wirtschaftliche Argument, das eine Neulackierung sich natürlich am besten dort lohne, wo die Fahrzeuge schon ein wenig vom Einsatz gezeichnet waren. So wurde 420 058 während der Fristarbeiten kurzerhand zum Versuchskaninchen auserkoren.

Es wird ernst für die Baureihe 420!
In einer Nacht- und Nebelaktion wurden im Aw Freimann die reichlich vorhandenen Farbtöpfe RAL 5020 "ozeanblau" und RAL 1001 "beige" angerührt. Entsprechend der Erfahrungen aus Hamburg, wurden auch bei 420 058 die Flächenaufteilungen beibehalten. Alle bisher blau lackierten Flächen und Zierstreifen wurden ozeanblau, die bisher kieselgrauen Flächen dagegen beige. Bei ungünstigen Lichtverhältnissen fiel die Neuerung kaum auf. Eines der wenigen Merkmale waren da der Rahmen und die Bodenwanne samt Klappen, die nunmehr auch in ozeanblau lackiert worden waren. Eine parallele zu den nahen Verwandten der Baureihe 427 tat sich hier auf. Dieser zusätzliche Farbanteil änderte bei Licht betrachtet doch ein wenig den Gesamteindruck des Triebzugs.

Zunächst verblieb die Einheit in der Halle und wurde dann geschickt auf dem weitläufigen Gelände so verschoben, das sie neugierigen Blicken nicht sofort auffallen sollte. Im Meer vieler "o/b" Fahrzeuge aller Baureihen fiel der ET tatsächlich nicht weiter auf.
Es ist überliefert das zwar mit Umsicht das Fahrzeug so bewegt wurde, das es nicht gleich jedermann zu Gesicht bekommen sollte. Eine wirklich strenge "Geheimhaltung" hat es dagegen aber nie gegeben. Vielmehr wurde recht gelassen mit der "Neuerscheinung" verfahren: Eine Baureihe mehr oder weniger im bekannten Farbkleid, was sollte schon besonderes geheimgehalten werden? Im Nachhinein kann das wohl als die perfekteste Form der Tarnung gelten. So wurde 420 058 auch nicht im Schutze der Dunkelheit nach Steinhausen überführt, sondern fuhr am Montag, den 9.April über den Nordring ins Bw.

Dort verblieb das Fahrzeug zunächst unauffällig in der Abstell- und Reinigungsgruppe vor der Werkshalle. Es ist überliefert das der Triebwagen auch in die Halle zu einigen Arbeiten gelangte. Der Sonderling gesellte sich schließlich betriebsfertig zu den anderen Fahrzeugen in der Abstellgruppe. Ein Einsatz im Fahrgastverkehr wurde allerdings von der Direktion ausdrücklich untersagt. Es liefen nämlich nach den ersten Begutachtungen des Fahrzeugs seitens höherer Stellen der BD München die Drähte nach Frankfurt schon heiß. Eine Delegation der Hauptverwaltung wollte sich trotz (oder wegen) des ungewohnt harten Gegenwinds aus München es sich nicht nehmen lassen, "ihr Werk" vor Ort in Augenschein zu nehmen. Dieser Besuch kam den Gegnern des neuen Farbkonzept sehr gelegen. Beim Ortstermin in der Abstellgruppe am Freitag, den 13. April 1984 soll es dann auch recht "zünftig" zur Sache gegangen sein, wie von einem damaligen Teilnehmer überliefert ist. Die Gespräche schienen sehr eindrücklich gewesen zu sein. Beide Fraktionen hatten an dem darauffolgenden Wochenende noch Zeit, die Argumente und Fronten zu ordnen.

Der Kompromiss
Am Montag wurde schließlich von München aus direkt an oberster Stelle der Hauptverwaltung in Frankfurt der Hebel angesetzt. Im Mittelpunkt stand nun wieder die Frage im Raum, wie in Zukunft das Bild des Produkts "S-Bahn" aussehen sollte. In diesem Kreise kam es schließlich über mehrere Etappen zu einer Einigung, bei der die Farbkombination "orange-kieselgrau" als die allein gültige Farbe des Schnellbahnverkehrs festgeschrieben wurde. Ausdrücklich ausgenommen war dabei die S-Bahn in Hamburg. Es wurde in den darauffolgenden Monaten ein Konzept ausgearbeitet, das diese Entscheidung (vorerst) festschrieb.

So hatte man zwar in München mit der Verhinderung von ozeanblau-beige durchaus Erfolg gehabt, doch geschah dies doch zu einem hohen Preis. Den geliebten Sonderstatus, den München seit 1971 mit der eigenen Farbkombination blau-kieselgrau inne hatte, musste man nun schweren Herzens aufgeben.

Des weiteren kann dieses Ereignis durchaus auch als der Wendepunkt in der Ausbreitung des vielfach verhassten "o/b"-Schemas bezeichnet werden. Noch im gleichen Jahr ging auf der Strecke Köln - Gummersbach das Versuchsprogamm "City Bahn" an den Start. Die dabei eingesetzten 218er mit Wendezuggarnituren erschienen nicht mehr im angedachten Farbkonzept des "Karlsruher Versuchzugs", sondern erstrahlten im frischen kieselgrau-orange. Ein weit sichtbares Zeichen, das die getroffene Entscheidung der Hauptverwaltung unverrückbar feststand.

Darüber hinaus sah man nach diesem Ereignis davon ab, weitere, bislang verschonte Baureihen mit o/b zu "beglücken". So blieb der ET420 die letzte Baureihe, die sich in die lange Reihe der ozeanblau-beigen Triebfahrzeugen fügen sollte.
Doch es blieb bei dem Versuch.

Die kurze o/b-Epoche der Baureihe 420
Bereits am Montag, dem 16. April 1984 rückte 420 058 schon wieder in die Werkshallen von Steinhausen ein. Es kam zu einem größeren Motorentausch, wobei der Triebzug danach nicht mehr mit eigener Kraft bewegt werden konnte. Wenig später wurde das Fahrzeug auf das Gelände des Bw München Ost umgesetzt. Auch dort verblieb das Fahrzeug zunächst kaum beachtet zwischen anderen Fahrzeugen und Bauten, bis es im Laufe der Woche zurück nach Freimann geschleppt wurde.
Bild: Schon wieder auf dem Rückzug: 420 058-9 im April 1984 im Bw München Ost.
Versteckt und doch für jeden sichtbar, wer in den Apriltagen des Jahres 1984 mal am Bw München Ost vorbei schaute: 420 058, mit einem vorangestellten Schutzwagen (kein Flachwagen - soviel Deckung musste sein!), wartet auf sein weiteres Schicksal mit seiner ozeanblau-beigen Lackierung. Die Entscheidung stand aber schon fest: grau-orange war die Farbe der Saison!
Sammlung: Gerhard Hauptmann
420 058 entschwand dort nach einer längeren (wiederum unbeachteten) Standzeit wieder in der Lackierkammer. Die Einheit ist danach als erster Münchner 420er der 1.Bauserie mit kieselgrau-oranger Lackierung in die Statistik eingegangen.

Vereinzelten Meldungen über einen "grün-gelben" 420er wurden damals keinerlei Bedeutung beigemessen. Noch im gleichen Jahr folgten nach 420 058 weitere Einheiten der 1. Bauserie zur Umlackierung in "grau-orange". über die Jahre wäre es wohl in München allmählich zu einem vollständig orangefarbenen Bestand gekommen, wenn nicht 1988 schon wieder ein neuer Wind geweht hätte. Und auch die Epoche von orange-weiß konnte nicht für ein einheitliches Bild in München sorgen. Selbst dem heute oftmals verschmähten verkehrsrot wollte es nicht gelingen für das erhoffte Monopol zu sorgen, da 420 001 bis zum letzten Betriebstag der Baureihe 420 im Münchner Bestand verblieb (und sogar heute noch dort offiziell geführt wird). Erst mit dem artreinen Einsatz der Baureihe 423 konnte der so lange gehegte Traum der Einheitsfarbe für München in Erfüllung gehen. Auch hier stellt sich die Frage: Zu welchem Preis?

Die andere Frage sei nochmals gestellt: Warum wurde das Ereignis nicht wahrgenommen? Die Fachzeitschriften scheuten sich auch 1984 über "Erzählungen" zu berichten und den dünn gesäten Sichtungsmeldungen wollte man scheinbar auch nicht nachgehen. Außerdem sorgten die selten wiederkehrenden Geschichten und Fragen zu einem solchen Fahrzeug zumeist für ein Achselzucken: "Ein 420 in ozeanblau-beige? Na wenn schon!"
Eine Antwort die man in München nicht überall so gleichgültig gegeben hätte!

Vielen Dank an den Zeitzeugen und Bildautor, der hier ungenannt bleiben möchte.
Großen Dank auch an Gerhart Hauptmann der für den entscheidenden Hinweis gesorgt hatte.

Und Nachträglich: Vielen Dank an alle die dieses Farbkonzept am ET420 verhindert hatten! :-)

Und da dieser Bericht scheinbar garnicht so schlecht gesponnen war, einige Fakten sind tatsächlich stimmig, muss an dieser Stelle ausdrücklich darauf hingewiesen werden, das es sich hier um eine erfundene Geschichte handelt!

Die Farben ozeanblau-beige haben die Baureihe 420 nie erreicht. Nur wenige werden das bedauern, doch wer schon immer mal wissen wollte wie das wohl ausgesehen hätte, der sollte sich jetzt eine Vorstellung davon machen können.

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Hej X420-Fans!
Hier eine Auswahl an Bilderseiten, in dem die Baureihe 420 in Schweden gewürdigt wird:

  1. Johan Hellström hat die umfassendeste Dokumentationen der X420 im Netz geschaffen.
    »Johan Hellströms lokaltågssida
  2. X420 - Sehr ausführlich auf »www.bussmicke.se
  3. Auf www.jarnvag.net sieht man eine Abholung am Fährhafen in »Trelleborg und Bilder aus »Stockholm.
    Ganz besonders interessant ist ein Bild von einer »Drehfahrt über das Gleisdreieck Tomteboda - Stockholm N - Karlberg.
Viel Spass!



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ET420-Online Spezial
Die gloreichen Acht!
ET420-Online begleitete die letzten Einsatzwochen der 420er in München mit einer kleinen Bilderschau:
"Die gloreichen Acht" - die letzten 420 in Bayern!

Wichtiger Hinweis: Zur Betrachtung obriger Sonderseite ist ein Flash Plug-In notwendig.
25 Jahre S-Bahn Rhein-Main 1978 - 2003
Rückschau Festtag, 30.06.2003
Bilder zur Feier "25 Jahre S-BahnRhein-Main" mit einem Tag der offenen Tür und 420 001 als Stargast, gibt es hier:

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30 Jahre Münchner S-Bahn
Rückschau Festtag, 27.04.2002
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