Das kleine ET420-Lexikon

Popfarben

oder: Poplackierung, Popdesign

Ende der sechziger Jahre liess die Deutsche Bundesbahn ein neues Farbkonzept entwerfen. Dieses sah als Grundmuster eine Aufteilung der Fahrzeugseiten in horizontal unterteilte Farbfelder vor. Grundfarbe war kieselgrau, welches durch ein grosses Farbfeld in einer wählbaren Farbe ergänzt wurde. Zur Auswahl standen u.a. vor allem Dunkelblau, Dunkelgrün, Orange und Karminrot. Das Farbfeld mit einer dieser möglichen Farbe umfasste dabei den Fensterbereich der Fahrzeuge. Ergänzt wurde dieses Farbfeld noch einmal durch einen Zierstreifen in gleicher Farbe, sowohl über dem Fensterbereich an der Dachkante und unmittelbar über der Fahrzeugunterkante.

Das Farbkonzept kam nur an Reisezugwagen und Triebwagen zur Anwendung, über ein Farbkonzept für die Lokomotiven war man sich noch nicht einig. Als einer der ersten Fahrzeuge wurden 1969/70 die neuen Prototypen der Baureihe ET420/421 mit dem neuen Farbkonzept ausgeliefert. Während in den darauffolgenden Jahren die DB von dem Farbkonzept bei Reisezugwagen wieder abging, blieb es noch lange Zeit bei den Triebzügen aktuell. In den 80er Jahren wandelte sich das ehemals allgemeine Farbkonzept zur "S-Bahn-Farbe". Zu dieser Zeit kam auch nur noch die Farbaufteilung in kieselgrau/orange zur Anwendung.

Mit der Einführung des "Produktdesigns S-Bahn" 1987 wollte man von den für die S-Bahn weitläfig bekannten Farben orange und hellgrau nicht abstand nehmen. So wurde aus dem Kieselgrau ein Lichtgrau und das Orange etwas dunkler. Die Zierstreifen des Popdesigns überlebten diese Überarbeitung jedoch nicht.

420 373-3

Die Popfarben wurden zum weithin bekannten Markenzeichen für die S-Bahnen.
Foto: Manuel Gründler

(dm)
2002